Optimale Verkabelung TG1020/4 mit Regie 510/520

Sämtliche Tonbandgeräte bis zum TG 1020
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Dirk63
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Optimale Verkabelung TG1020/4 mit Regie 510/520

#1 Beitrag von Dirk63 » 20.05.2011, 01:23

Hallo,
einige Frage an die Experten unter Euch:
Der Anschluss des TG1020/4 am Verstärker soll über 2 Überspielkabel erfolgen, um die Funktionen Vorder-/Hinterbandkontrolle nutzen zu können.

Beim Anschluss an den Regie 510/520 wird die Buchse VERSTÄRKER des TG1020 an die Buchse BAND des Regie angeschlossen, und die Buchse MONITOR des TG1020 kann an die Buchse RESERVE des Regie angeschlossen werden. Damit funktionieren Vorder- und Hinterbandkontrolle bei Drücken der Taste Band/Monitor am Regie – obwohl ja als Eingang für das Signal (zumindest für die Vorderbandkontrolle) die RESERVE-Buchse belegt wurde. Daraus folgt, dass mit der Taste Band/Monitor in diesem Fall beide Eingänge (BAND und RESERVE) auf Wiedergabe des Regie geschaltet werden.

Wenn z.B. ein CD-Player oder Tape-Deck an RESERVE des Regie angeschlossen sind, muss das Rücksignal für Vorder- und Hinterbandkontrolle über die BAND-Buchse eingespeist werden. Trotzdem wird ein zweites Überspielkabel benötigt, sodass am Regie ein Y-Adapter verwendet werden muss. Alternativ könnte man ein Überspielkabel einsparen, wenn man den Y-Adapter am TG1020 anbringen würde. Gibt es dabei Qualitätsunterschiede in Aufnahme und/oder Wiedergabe (Übersprechen) je nach dem, wo der Y-Adapter angebracht wird (Seite TG 1020 oder Seite Regie)?

Nach meinem Verständnis: Bei Aufnahme des TG1020 vom Regie sowie gelöster Taste Bandkontrolle (24 gemäß BDA) am TG1020 erfolgt die Wiedergabe des Signals über die Ausgangspins der Buchse VERSTÄRKER am TG1020. Bei gedrückter Band-Taste am Regie ist dies die Hinterbandkontrolle (Signal vor Aufnahme auf dem Band). In diesem Fall wird das vom Regie kommende Signal – so, wie es auf den Aufnahmekopf gegeben wird – wieder an den Verstärker des Regie zurückgeleitet?

Wird nun die Taste Bandkontrolle gedrückt, wird am TG1020 das aufgenommene Signal vom Wiedergabekopf wieder abgenommen und über die Ausgabepins der Buchse MONITOR an den Regie zurückgespielt (Vorderbandkontrolle). Je nach dem, welche Position der Y-Adapter hat, läuft das Signal entweder im zweiten Kabel oder im selben Kabel, in dem das Aufnahmesignal vom Regie zum TG auch übertragen wird. Ergibt sich daraus irgendein Qualitätsunterschied?

Bei einem in der Feldstärke mit etwa 3,25 eingehenden UKW-Signal am Regie, wie hoch ist die Aussteuerung „normalerweise“ bei einem (guten) TB1025 als Bandmaterial üblicherweise – bei mir steht die Aussteuerungen bei etwa 7, was mir relativ hoch vorkommt für eine vergleichsweise gute Signalqualität.

Gruß
Dirk

derlange
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#2 Beitrag von derlange » 20.05.2011, 08:35

Hallo Dirk,

Die Verbindung des Tonbandgerätes mit zwei Überspielkabeln wurde ab studio 1020 verwendet, um das Übersprechen zwischen Vor- und Hinterband im einfach geschirmten Überspielkabel zu vermeiden. Beim CEV 510/520 etc. verwendest Du nur ein Überspielkabel, daß die Buchsen "monitor" (CEV 520) bzw. "band" (CEV 510) am Steuergerät mit der Buchse "verstärker" am TG 1020 verbindet, da bei beiden Geräten an den Buchsen die Anschlüsse für Vor- und Hinterband belegt sind.

Solltest Du Probleme mit dem Übersprechen haben, rate ich Dir zu einem Überspielkabel mit einzeln geschirmten Adern; die haben jedoch leider meist den Nachteil der höheren Kabelkapazität, was die Höhen dämpft. Aber aufgrund des geänderten Eingangs macht sich das beim TG 1020 im Gegensatz zum TG 1000 kaum bemerkbar. Diese Änderung ist auch der Grund, weshalb Du relativ weit aussteuern mußt.

Grüße
DerLange

Dirk63
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#3 Beitrag von Dirk63 » 22.05.2011, 23:09

Hallo Langer,
vielen Dank für den Hinweis.

Der bisherige Anschluss meines TG1020 am Regie520 war über 2 Überspielkabel erfolgt, die am Regie über einen Y-Adapter am Band/Monitor-Eingang zusammenliefen.

Ich habe es gerade mit nur einem Überspielkabel probiert, und es scheint zu funktionieren.

Dann frage ich mich allerdings, warum in der BDA des TG1020 explizit steht, dass bei Verbindung mit nur einem Überspielkabel Vor- und Hinterbandkontrolle nur über den Kopfhörerausgang des TG1020 möglich wäre.

Ich glaube übrigens, dass ich Vor- und Hinterbandkontrolle in meiner Ausgangsfrage genau falsch rum verwendet habe - ich hatte dabei (physikalisch) die Bandposition vor/hinter dem Aufnahmekopf vor Augen. Offensichtlich ist es aber genau umgekehrt: Hinterband = nach erfolgter Aufnahme und Vorderband das Signal, das auf den Aufnahmekopf geht.

Gruß, Dirk

Holgi
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#4 Beitrag von Holgi » 27.05.2011, 13:21

Hallo Dirk,

zwei Kleinigkeiten möchte ich noch richtig stellen:

Die Feldstärke eines UKW-Senders sagt nichts über die Lautstärke des demodulierten NF-Signals aus! Bei UKW wird mit Frequenzmodulation bei konstanter Amplitude des Trägersignals gearbeitet. Die Lautstärke hängt dabei nur vom Frequenzhub, nicht aber von der Signalfeldstärke ab. Dieser ist gesetzlich auf einen bestimmten Wert begrenzt, den die Sendeanstalten nicht überschreiten dürfen, um Übermodulation und Nachbarkanalstörungen zu vermeiden. Bei Monorundfunk beträgt der Maximalhub 75 kHz, bei Stereo pro Kanal 33 kHz. Leider haben seit einigen Jahren die Dynamikkompressoren exzessiv Einzug in die Sendetechnik gehalten, die bei vielen Sendern jegliche Dynamik glattbügeln. Aber das ist ein anderes Thema.

Kurz: auch ein schwacher Sender hat annähernd die gleiche Lautstärke, bei erhöhtem Rauschpegel, wie ein stark einfallender.

Zweitens heißt der korrekte Begriff für das Abhören des Signals vor dem Aufnahmekopf "Vorbandkontrolle", nicht "Vorderband..." :wink:
Man kann auch sagen, man hört "Vor Band" oder "Hinter Band" ab.

Sei mir nicht böse, der Oberlehrer geht manchmal mit mir durch :lol: . Ich bin aber der Meinung, dass man bei technischen Zusammenhängen schon die korrekte Terminologie verwenden sollte, um Missverständnisse zu vermeiden.

LG Holgi

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